Der Kino-Sommer ist eröffnet
Eines zumindest konnten die Betreiber des Frankenheim-Kinos am Donnerstagabend zufrieden feststellen: „Arschkalt“ war der Auftakt der diesjährigen Kino-Saison am Rhein nicht – obwohl der Auftaktfilm mit genau diesem Titel im Vorfeld durchaus dazu angeregt hatte, genau das zu befürchten.
„Wir haben den Tag über in T- Shirts gearbeitet“, machte Kino-Betreiber Sven Kukulies fröhlich Stimmung. Und weil er inzwischen das Frankenheim-Kino im zehnten Jahr über die Bühne bringt, konnten ihn die schauerlichen Vorhersagen im Vorfeld auch nicht schocken. Um gegen Regen gewappnet zu sein, gab es wie immer im Kino die Regenponchos, und rund um die Leinwand gab es jede Menge Möglichkeiten, sich aufzuhalten. In der Löffelbar mit Blick Richtung Rhein gab es regensichere Plätze und im A-la-Carte-Restaurant Mangold waren die Stühle am Nachmittag noch mal enger gerückt worden, weil möglichst viele Gäste ein trockenes Vorprogramm erleben sollten. Das gleiche galt für Ehrengäste des Films, die in der Lufthansa-Loge, ebenfalls überdacht, zusammen aßen und auf den Filmstart bei Anbruch der Dunkelheit warteten.
Am späten Nachmittag waren die Hauptdarsteller Herbert Knaup, Johannes Allmayer und Elke Winkens gemeinsam mit dem Regisseur André Erkau aus Hamburg angereist, um der Deutschlandpremiere im Frankenheim-Kino beizuwohnen. Gegen 20 Uhr kamen sie – nach einem kurzen Abstecher zur Kirmes ins Kino, dass sie gleich beeindruckte. „Ich muss gestehen“, sagte der sehr aufgeregte Regisseur André Erkau, „ich habe noch kein schöneres Open-Air-Kino gesehen.“
Mit Düsseldorf verbindet nicht nur Johannes Allmayer aus seiner Zeit am Schauspielhaus Erinnerungen, sondern vor allem seine Kollegin Elke Winkens, die verriet: „Ich komme aus Düsseldorf und war Tanzmariechen der Gerresheimer Bürgerwehr.“ Allmayer fand, dass die Stadt sich in den vergangenen fünf Jahren sehr verändert hat. „Die Hafenspitze hätte ich kaum wiedererkannt.“ Herbert Knaup, der 1993 mit „Die Sieger“ seine Filmkarriere in Düsseldorf begann, war ebenfalls angetan von der Düsseldorfer Kulisse und gab sich ganz charmant – also genau gegenteilig zu seiner Filmfigur: „Mit Granteln kommt man nicht weiter. Ich versuche ein Gutmensch zu sein, und wenn ich schlecht gelaunt bin, kriege ich das schnell von meiner Frau gespiegelt.“
Kukulies hatte die Gäste bereits kurz an ihrem Hotel im Hafen in Empfang genommen und freute sich über so viel prominente Unterstützung zum Auftakt. „Es hat sich in der Filmszene inzwischen herumgesprochen, was wir hier in Düsseldorf machen – und ich hoffe, auch diese Crew wird uns an andere Schauspieler, Regisseure und Produzenten und Filmschaffende weiterempfehlen.“ Das Publikum spendete auch diesmal großzügigen Applaus für die angereisten Darsteller und für den Film, und Kukulies griff zur Begrüßung dann auch noch mal das Thema Wetter auf: „Auch wenn wir das alles hier nicht bei hochsommerlichen Temperaturen erleben, habe ich auch im zehnten Jahr immer noch dieses Gänsehaut-Gefühl, wenn die Leinwand hochgeht.“ Immerhin: Am Abend klarte der Himmel wieder auf. Und ab Anfang nächster Woche ist dann auch endlich besseres Wetter angesagt.