Toller Trend: Wisch-Möbel aus Düsseldorf

Bettina Knorr hat Wischmöbel entwickelt. RP-Foto: Bretz

Schreibtischunterlagen und Flipcharts waren gestern. Gekritzelt und notiert wird ab sofort nicht mehr auf Papier sondern direkt auf den Schreib- oder Konferenztisch. Die Möbelserie „Board Stories“, entworfen und entwickelt von der Düsseldorfer Innenarchitektin Bettina Knorr, macht’s möglich. „Kritzeleien oder schnelle Notizen machen wir andauernd und überall. Mir ging es darum, Möbel zu entwerfen, die sich perfekt in jede Lebens- oder Arbeitssituation einbinden lassen“, erklärt die 40-Jährige, die gemeinsam mit dem Kommunikationsdesigner Markus Kratz die Firma Kplus Konzept“ in Flingern betreibt.

Die Möbel der „Board Stories“-Serie bestehen aus MDF-Platten, die mit zwei Komponenten, einem Möbel- und einem Tafellack, beschichtet sind. Das Design ist mordern, puristisch schwarz, der Clou daran ist eine eloxierte Aluminiumleiste, die bei den Sideboards, Rollcontainern oder Schränken als Griffleiste dient, bei allen Möbelstücken aber auch als Schiene für den Tafelschwamm dient. Denn, genau wie früher in der Schule gilt: Mit Kreide kann alles bekritzelt werden, aber mit einem Wisch ist auch alles wieder weg.

„Wir haben lange an dem Namen für die Möbel getüffelt“, erzählt Bettina Knorr. „Board“ hat am Ende überzeugt, denn es liefert ins Deutsche übersetzt gleich mehrfache Bedeutungen: „Tafel beinhaltet auch ,tafeln’“, so die Innenarchitektin. Und so wird aus ihrem schlichten Universaltisch wahlweise eine große Platte, auf der man schreiben und malen kann, eine lange Tafel, die für ein festliches Essen gedeckt (und natürlich auch künstlerisch mit Kreide-Dekorationen) gestaltet werden kann, ein langes Spielebrett, auf dem Schach, Schiffe versenken oder „Stadt, Land, Fluss“ gespielt werden kann oder ein Konferenztisch, an dem die Teilnehmer die Ergebnisse des Brainstormings direkt vor Augen haben. „Wir haben vor allem von Agenturen und Kreativen eine gute Nachfrage“, so Bettina Knorr. Aber auch andere Berufsgruppen waren bei der ersten Präsentation der „Board Stories“ bei der Möbelmesse in Köln angetan. Eine Kommissarin fand den Tisch geeignet, ihre Fälle zu skizzieren, eine Musikerin malte sich auf den schwarzen Tafellack kurzerhand die Tasten eines Pianos.

„Alles ist denkbar“, lautet die Botschaft der beschreibbaren Möbel. Der Kleiderschrank, den die Gattin mit dem Hinweis der richtigen Krawattenwahl für ihren Ehemann versieht. Der Schreibtisch, auf dem Kollegen eine Rückrufnummer notieren, ohne Zettelwirtschaft zu verursachen. Oder ein Kabinettstisch, an dem Sparpakete erdacht werden können. Und – das sollte den Regierungsmitgliedern doch gefallen – ganz ohne Gewähr, denn, wie gesagt: Mit einem Wisch ist alles wieder weg.

Info

Maßanfertigung

Wer sich für Tafellack-Möbel interessiert, findet Anregungen unter: www.boardstories.de. Bisher gibt es die Möbel in Schwarz oder Grün, an helleren Farben, wie beispielsweise Pink wird gerade gearbeitet. Jedes Stück ist eine Maßanfertigung und kann individuell angefordert werden. Der beschriebene Tisch kostet 2800 Euro.

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